Neubau Donauviadukt - Verkehrsfreigabe - Oktober 2013
- 15. Oktober 2016
Neubau des Untermarchtaler Donauviadukt für den Vehrkehr freigegeben! Wir schreiben den 30. Oktober 2013.
Nach genau 716 Tagen Bauzeit konnte am gestrigen Mittwoch 30. Okt. 13 um 9.04 Uhr der Bauaufsichtsleiter Wilhelm Striebel vom RP Tübingen Dienststelle Ehingen Straßenbau die Verkehrsfreigabe für das neugebaute Donauviadukt bei Untermarchtal vornehmen. Daß dies ohne großen Aufwand und Pomp vollzogen wurde, drückte Striebel in die mit Humor gefaßten Worte, „ wir sind das Amt“ aus, als er die aufgestellte Durchfahrtsverbotstafel zur Seite räumte. Ein paar Bürger aus Untermarchtal und Arbeitskräfte der Baufirmen waren Zeugen dieses Vorgangs. Mit wir meinte er noch seinen Mitarbeiter vom Dienstsitz Ehingen, Anton Neubrand, der Striebel stets bei der Bauaufsicht für das Brückenbauwerk begleitete.
Vor 60 Jahren
Wenn man jetzt 60 Jahre zurückblättert – am 20. November 1953 wurde das jetzige, alte Viadukt mit einer weltlichen und kirchlichen Weihe mit Verkehrsübergabe freigegeben. Der damalige Innenminister Ulrich, Stuttgart, die kirchlichen Vertreter mit Generalvikar Dr. Hagen, Rottenburg, Prälat Dr. Eichele, Ulm, Regierungsdirektor und Baumeister Kübler, Stuttgart, der Vertreter des Bundesverkehrsministerium Dr. Klingenberg, Bonn sowie der mit dem Richtspruch vertraute Polier Hermann Eblen der Firma Züblin, Stuttgart waren vor Ort. Bürgermeister Helmut Winter, Ortspfarrer Erwin Scherrmann, Oberlehrer Franz Sugg und der Kinderchor der Volksschule Untermarchtal und die Musikkapelle Obermarchtal sowie Vertreter der am Bau beteiligten Firmen und selbstverständlich viele Bürger Untermarchtals und der Umgebung waren damals Zeugen der Verkehrsfreigabe bei widrigem, nassen Novemberwetter. Die geladenen Gäste trafen sich im Anschluß an die Brückenübergabe im Schloss Obermarchtal zum gemütlichen Beisammensein. Ansprachen, Gedichtvorträgen und einer Filmvorführung über die Entstehung und den Bau der Donautalbrücke Untermarchtal folgten. Dies vermerkte der Chronist und die Pressemitteilungen konnte man landesweit über dieses Bauwerk, der damals längsten fugenlosen Spannbetonbrücke Europas nachvollziehen und heute nach 60 Jahren noch nachlesen.
Heute am 30. Oktober 2013
Von der Straßenbaufirma Kirchhoff war nur Bauleiter Armin Spatschek und sein Kollege Fritz Greupl bei der wirklich bescheidenen Freigabezeremonie vor Ort. Leider war kein Vertreter der Brückenbaufirma Matthäus Schmid zur Stelle. Zunächst wurde wegen der noch vorzunehmenden Markierungsarbeiten tätigen Firma Dieringer aus Rottweil nur die Fahrspur Ehingen – Riedlingen freigegeben. Aber genau um 11.04 Uhr wurde nach Beendigung der Markierungszeichen auch die Fahrspur Riedlingen - Ehingen dem Verkehr übergeben und somit der Gesamtverkehr freigegeben. Zuvor stellten Mitarbeiter der Firma Kirchhoff noch den erforderlichen Aufprallschutz am Beginn der durchgehenden Betonleitschutzwand am durchgehenden Brückenbauwerk auf. Unterdessen arbeitet bereits die Abbruchfirma Max Wild aus Berkheim seit mehreren Tagen im Talgrund. Es werden jetzt nach und nach die nicht mehr erforderlichen 4 Hilfspfeiler abgebaut, zersägt oder mit dem Bohrmeißel zum Abtransport hergerichtet. Nach diesen Arbeiten wird die Firma mit dem Brückenabbruch, beginnend auf der „Riedlinger Seite“ beginnen und diese Arbeiten auch in möglicher Winterarbeit fortsetzen. Sicherungsvorkehrungen müssen hierbei besonders für die durchgehende Eisenbahnstrecke, den Naturschutz und den Donaudurchgang vorgenommen werden. Auch die Baufirmen Matthäus Schmid, Baltringen und Kirchhoff, Langenargen werden bis zum Frühjahr 2014 mit dem Bau der Raubettmulde und des Retensionsbecken in der Talaue für die Oberflächenwasser-Erfassung vom Brückenbauwerk und den anschließenden Strecken beschäftigt sein. Endgültig abgeschlossen werden kann die Großbaustelle etwa im April/Mai 2014, so Bauaufsichtsleiter Wilhelm Striebel, Ehingen.