• Gemeinde Untermarchtal Panorama

Neubau Donauviadukt - Mai 2012

Nach Auskunft der zuständigen Bauüberwachungstelle vom Regierungspräsidium Tübingen, Abt. Straßenbau in Ehingen Herr Wilhelm Striebel, sind die Arbeiten an der genannten Baustelle „Neubau des Donautalviadukt“ im Zeitplan. Auch von den Firmen G+R Spezialtiefbau Aalen und Ehingen, dem Bauunternehmen Matthäus Schmid, Baltringen und der Straßenbaufirma Kirchhoff, Langenargen und Ehingen, wurde erwähnt, daß der Baufortschritt im vorgegebenen Zeitplan liegt.

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Das Foto zeigt die Gesamtansicht der Viadukt-Brückenbaustelle. Ganz im Vordergrund zwei Pfahlkopfplatten für das Widerlager der Brücke in Richtung Ehingen, dann den Baukran und die Baustelle mit der ersten Pfeiler-Pfahlkopfplatte, den ersten Basisbauteil des Hilfspfeiler beim Bahngleis und das Bohrgerät im Hintergrund.

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Bohrgerät im Einsatz

Maßnahmen zur Baugrundsicherung

An der Baustelle, zwischen dem zu errichtendenden ersten Brückenpfeiler und Bahngleis, überragt jetzt ein über 30 Meter hoher Baukran der Firma Schmid die Brückenbaustelle. Es soll ein weiterer Baukran in der Nähe der Donau aufgestellt werden. Das in der Talsohle arbeitende und 20 Meter hohe Spezialbohrgerät der Firma G+R arbeitet schon seit mehreren Wochen im Donautal. Es sind Bohrungen an den künftigen Standorten der 4 Brückenpfeiler und die während dem Brückenbau notwendigen 3 Hilfs- bzw. Stützpfeiler zu machen. 46 Bohrlöcher mit einer unterschiedlichen Tiefe bis zu 18 Meter und einem Durchmesser bis zu 1.50 Meter sind einzubringen. Die Bohrungen müssen den festen Untergrund des Jurakalkfels in der Tiefe erreichen und in diesen mindestens 50 cm hineinragen. Bei den Bohrungen fallen riesige Mengen an Urboden, Sand, Kies und Gesteinsmaterial an. Das Gesteinsmaterial wird größtenteil mit LKW zur Dammaufschüttung und Herstellung des Widerlagers Richtung Riedlingen gefahren. Grundwasser fällt in diesem Materialgemenge ebenfalls an. Die für die Brückenpfeiler benötigte, sogenannte „Pfahlkopfplatten-Baugrundierung“ werden je nach Größe der Pfahlkopfplattenstelle mit 6 bis 8 Bohrlöcher und diese wiederum mit einem Stahlbewehrungskorb mit Beton verfüllt. Die Pfahlkopfplattenstelle wird mit Stahlspundwänden bis zu einer Einbautiefe von 10 bis 12 Meter gesichert. Das Einrammen der Spundwände und die Arbeiten mit dem Bohrgerät gehen selbstverständlich nicht ganz geräuschlos vonstatten, bleiben aber im erträglichen Rahmen. Die Herstellung der Bohrung jetzt auf der linken Donauseite sollen etwa bis 20. Mai beendet sein. Danach wird das schwere Bohrgerät auf die rechte Donauseite umgesetzt. Dort wird je 1 Brücken- bzw. Hilfspfeiler erstellt.

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Arbeiter bei der "Abspitzung" des oberen Teil der bei den Pfahlkopfplatten eingebrachten Stahlbewehrungskörbe mit Kompressorhämmer.

Brückenbau-Vorbereitung und „Tag der offenen Tür“ geplant

Beim künftigen Brückenwiderlager Richtung Ehingen wurden ebenfalls Tiefenbohrungen in den Fels zur Gründung des Widerlagers eingebracht. Hier entsteht in der Längsrichtung der künftigen Straßenführung zum Viadukt ein sogenannter „Taktkeller“. Dieser Taktkeller wird zur Fertigung und Vorschiebung der 18 Takte zur Herstellung des Brückenüberbau gebraucht. Der Taktkeller, etwa 20 x 20 Meter Groß und 3 Meter Tief und als „Wanne“ bezeichnet, dient zur Fertigung im Ortbetonverfahren der herzustellenden 18 Stahlbeton-Fertigteile die dann im „Taktschiebeverfahren“ nach und nach in die künftige Brücke als Brückenbau eingefahren bzw. eingebaut werden. Dieser wichtige Bauvorgang soll nach Auskunft des Regierungspräsidium Tübingen, Abteilung Straßenbau bis in den Spätherbst 2012 dauern. Dann ist der „Brückenkörper“ im Rohbau für das 363 Meter lange Viadukt hergestellt. Damit der Bevölkerung oder den Schüler dieses Brückenbauverfahren näher und ansehlich zugänglich gemacht werden kann, ist voraussichtlich im Herbst 2012 ein „Tag der offenen Tür“ im Rahmen des 60-jährigen Jubiläum des Landes Baden-Württemberg, geplant. Der Termin wird rechtzeitig veröffentlicht.

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Das Foto zeigt die bei den Bohrstellen im Talgrund liegenden "Stahlbewehrungskörbe" bis zu einer länge von 18 Meter und 1.50 Meter Durchmesser.

Brückenfahrbahn und Straßenanschlüsse

Die Endfertigung des rund 12 Meter breiten Brückenüberbau und der 8.64 Meter breiten Brückenfahrbahn ist für das Jahr 2012 vorgesehen. Schon seit Beginn der Brückenbauarbeiten im Herbst 2011 gehen die Arbeiten für die jeweiligen Straßenanschlüsse, in jeder Richtung etwa 400 Meter, voran. Neben diesen Straßenanschlüssen zur B 311 werden teilweise Neben- und Begleitwege für die landwirtschaftlichen Zufahrten gebaut. Große Mengen an Erd- und Felsmassen fallen an und deren fachgerechter Straßeneinbau sind derzeitig und bis zum Abschluss der Brückenbauarbeiten notwendig und werden von der Firma Kirchhoff erledigt.

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Baustelle mit einem LKW und Verladebagger dort, wo der sogenannte "Taktkeller" mit der dort künftigen "Ortbetonwanne" entsteht.