Neubau Donauviadukt - Juni 2012
- 6. Oktober 2016
Tiefenbohrungen am Widerlager, erster Hilfspfeiler fertig, Schalungsarbeiten und Eisenbieger am Werk. Dazu noch eine Familiengeschichte.
Zur Baustelle
Auf einer Baustelle wie der Neubau des Donauviadukt bei Untermarchtal, ist immer was los. Rund 50 Personen arbeiten zur Zeit dort mit modernstem Maschineneinsatz. Dazu gehört das Tiefenbohrgerät der Firma G+R, Spezialtiefbau mit der Bohrpfahlgründung an den beiden Widerlager und bei den insgesamt 8 Pfeilergründungen, davon 4 Hilfspfeiler die den Vorschub zum Taktverfahrenbau der Brücke gewährleisten. Ein Hilfspfeiler nahe am Bahngleis ist fast fertig und daneben wird der reguläre Brückenpfeiler „4“ zur Zeit für die Stahlbetonfertigung eingeschalt. Von der Bodenbasis bis Unterkante Brückenüberbau wird er rund 20 Meter hoch. Für die Pfeilerferigung, beide Widerlagerblöcke, die Pfeilerpfahlgründungen, den Taktkeller sowie den vor Monaten gefertigten und zur Sicherheit des derzeitigen, fließenden Verkehr auf der B 311 gebauten „Berliner Verbau“ wird eine riesige Menge von Bewehrungsstahl in das Brückenbauwerk eingebracht. Die vorübergehenden Stahlspundwände für die Pfeiler, die derzeit eingerammt werden, noch nicht mitgezählt. Dabei ist die Firma Spezialtiefbau G+R, Aalen und Ehingen am Werk. Am und im Taktkeller sind mehrere Eisenbinder und Zimmerleute beschäftigt. Sie stammen meist aus Kroatien und sind bei einem Sub-Unternehmer der eigentlichen Brückenbaufirma Schmid aus Baltringen beschäftigt. Der Taktkeller wird in der Woche um den 20. Juni betoniert.Die Schubvorrichtung für die einzelnen 18 Brücküberbautakte wird dann montiert. Das Widerlager Richtung Riedlingen macht sehr viel Arbeit. Hier muß besonders tief, etwa 20 Meter gebohrt werden In die dortige hohe Dammschüttung werden die 1.50 Meter im Durchmesser starken 6 Stahlbewehrungskörbe einbetoniert und dann das eigentliche Widerlager erstellt. Wie Wilhelm Striebel von der Brückenbauabteilung des Regierungspräsidium Tübingen in Ehingen sagte, wird ebenfalls um den 20. Juni die 30 Meter lange Eisenkonstruktion des sogenannten „Vorbauschnabel“ für das „Taktverfahren“ zum Bau des Brückenüberbau auf die Baustelle gebracht. Insgesamt gesehen, so Wilhelm Striebel von der leitenden Dienststelle der Brückenbauüberwachung, sind die Arbeiten im Zeitplan.
Zum Personal
Hier eine kleine aber besondere Familiengeschichte vom Brückenbau die eine Erwähnung verdient. Genau vor 60 Jahren, anno 1952, war der aus dem nahen Ort Lauterach stammende Maurer-Polier Karl Mönch am damaligen Viadukt-Neubau beschäftigt. Auch seine Arbeitskameraden Hans Ege und Anton Fiesel waren aus Lauterach. Alle 3 waren bei der Brücklenbaufirma Eduard Züblin AG aus Stuttgart beschäftigt. Eine kleine in Gauinger Travertin gehauene Gedenktafel am „Riedlinger Widerlager“ bezeugt mit Namen eine 12 Bauabeiter zählende Arbeitergruppe, davon die 3 Lauteracher Mönch, Ege und Fiesel, mit Brückenbau-Oberpolier und Bau-Ing. h.c., Hermann Eblen aus Stuttgart. Aber jetzt zur eigentlichen Personal-und Familiengeschichte vom Maurer Karl Mönch. Jetzt im Brückenbaujahr 2012 wurde auf der Baustelle festgestellt, daß der Sohn von Karl Mönch, Reinhold Mönch aus Untermarchtal als Baumaschinenführer bei der Fa. G+R seine Arbeit macht. Eine seltene, nicht alltägliche Jubiläums-Feststellung der Familie Reinhold Mönch mit seiner Mutter Frieda Mönch geb. Ege in Untermarchtal wohnend und aus Lauterach stammend und Ehefrau von dem bereits 1981 verstorbenen Karl Mönch. Dieses Jahr wäre er 90 Jahr alt. Sohn Reinhold ist bereits 18 Jahre im Speziatiefbau-Unternehmen G+R und war zuvor 10 Jahre bei der gleichfalls im Spezialtiefbau tätigen Firma Georg Halder aus Dettingen/Ehingen im Arbeitseinsatz. Das Brückenbauwerk „Untermarchtaler Donauviadukt-Neubau“ bringt jetzt die Namen von Vater Karl und Sohn Reinhold wieder auf eine Schiene und dies wurde mit sichtlicher Freude aufgenommen.