• Gemeinde Untermarchtal Panorama

Neubau Donauviadukt - Juli 2014

Neues Donautal-Viadukt bei Untermarchtal - Jetzt Abschluss und Übergabe der Baumaßnahme

Anmerkung: Dieser folgende Text mit Fotos ist jetzt die letzte Folge meiner baubegleitenden Einzel-Berichte seit Januar 2012 in der örtlichern Presse sowie hier, in der Gemeinde-Internetseite und beende damit die Berichterstattung in dieser Angelegenheit. Darum bitte ich die örtlichen Presseorgane, nochmals daurauf einzugehen und baldigst den Bericht samt Fotos zu veröffentlichen. Regierungspräsident Hermann Strampfer wies in seiner Rede extra auf diese von mir zeitlich und örtlichdurchgehenden intensiv betriebenen Berichterstattungs-Service mit Hilfe der o. g. Organe und somit auch für den Erhalt als Nachschlagwerk für die Nachwelt . Dort ist auch übrigens ein gutes Stück Heimatkunde zu finden. Persönlich danke ich jenen, besonders dem RP Tübingen mit dem örtlichen Bauleiter, Ing. Wilhelm Striebel, den Firmen vor Ort, im besonderen Andreas Welser und Dietmar Gerner ( Poliere und Bautechniker) von der Fa. Matthäus Schmid Baltringen (Brückenneubau), Christoph Eisele und Kurt Biker, Fa. Max Wild, Berkheim (Abbruch) und Armin Spatschek Fa. Kirchhoff Langenargen/Ehingen (Straßenbau).

Nach 975 Tagen Bauzeit für das neue Donauviadukt bei Untermarchtal samt dem Abbruch des alten Viadukt vom Jahr 1953, konnte jetzt am 18. Juli 2014 die neue Brücke samt Straßenanschlüssen übergeben werden. Der Verkehr über die neue Brücke rollt allerdings schon seit 30. Oktober 2013, dem Tag der Verkehrsfreigabe für die Brücke im Zuge der B 311. Zu diesem doch bemerkenswerten Ereignis reiste vom Bundesverkehrsministerium in Berlin, Staatsekretärin Dorothee Bär, MdB an. Vom Tübinger Regierungspräsidium kam Präsident Hermann Strampfer und aus Stuttgart erschien Landes-Verkehrsminister Winfried Hermann. Hartmut Geiger, Leiter des Straßenreferats des RP von der Dienststelle Ehingen, Bundestagsabgeordenter Heinz Wiese von unserem Wahlkreis und Landtagsabgeordneter Karl Traub waren ebenfalls zu dieser schlichten Feier beim „Riedlinger Widerlager“ und nahe der künftigen Wasserfledermauskammer anwesend. Untermarchtals Bürgermeister Bernhard Ritzler und sein Obermarchtaler Amtskollege Anton Buck sowie die kurz vorbeischauende Untermarchtaler Kloster-Generalökonomin Schwester Erentraud Fauler, waren auch bei der Feier. Mehrere am Bau beteiligten Firmenvertreter und begleitende Personen sowie einige Bürger aus Untermarchtal waren zur Stelle.

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Regierungspräsident Hermann Strampfer spricht

Regierungspräsident Hermann Strampfer ging nochmals auf die Umsetzung der Brückenbaumaßnahme ein und erläuterte den mehrere Jahre geplanten Neubau. Der marode Zustand der alten Brücke, die wohl auch dem gestiegenen Verkehr und hier besonders der zunehmende Schwerlastverkehr, künftig nicht mehr gewachsen wäre. Im Zuge des Bundesfernstraßennetz mitsamt der B 311 besteht baulicher Nachholbedarf. Mit diesem Neubau wurde dem Rechnung getragen und ersetzt die alte Spannbetonbrücke, einst die längste ihrer Art mit 375 Meter Länge in Europa, geplant vom damalig bekanntesten Brückenbauer und Spannbetonspezialist Professor Dr. Ing. Fritz Leonhardt aus Stuttgart. Die Kosten von 12,5 Mill. Euro für das nun vollendete Projekt ist ein Stück vom großen Kuchen von 350 Mill. Euro den das Land derzeit jährlich als Zuschuß bekommt. Täglich befahren rund 11000 Fahrzeuge die Brücke, 20 % ist davon sogenannter Schwerlastverkehr. Nicht unwichtig der Hinweis des Regierungspräsidenten: Der Brückenneubau und der Abbruch der alten Brücke verlief im wesentlichen unfallfrei. Staatssekretärin Dorothee Bär vom Berliner Bundesverkehrsministerium betrachtet die Investition für die neue Brücke in einer solch „schönen Landschaft“ als angemessen. Die Belange des Naturschutz sind für die Pflanzen- und Tierwelt erfüllt worden und sie wünsche den Straßen- und Brückenfahrer „Allzeit gute und sichere Fahrt“.

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Verkehrsminister Winfried Hermann bei seiner Rede

Verkehrsminister Winfried Hermann aus Stuttgart wies auf die schnelle und umweltverträgliche Umsetzung des neuen Donauviadukt und daß aus Sicht der Landesregierung im Transitland Baden-Württemberg auf Ertüchtigung und Neubau ausgerichtet ist. Diese auch finanziellen Herausforderungen werde das Land annehmen, soll doch eine nachhaltige Mobilität erhalten bleiben. Prioritäten müssen aber gesetzt werden und personelle Aufstockungen an den Regierungspräsidien sind notwendig um weitere Planungen voran zu bringen.

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Staatssekretärin Dorothee Bär aus Berlin am Rednerpult

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Gruppenbild der Festgäste von links: Heinz Wiese, MdB, Berlin/Ehingen, vorne Verkehrsminister Winfried Hermann, hinten links BM Anton Buch, Obermarchtal, dann BM Bernhard Ritzler Untermarchtal, Staatssekretärin Dorothee Bär vom Berliner Verkehrsministerium, Karl Traub, MdL Stuttgart/Hausen am Bussen, Regierungspräsident Hermann Strampfer, Hartmut Geiger vom Straßendezernat des RP Tübingen mit Dienstsitz Ehingen

Der örtliche Ehinger Dezernatleiter für Straßen im RP, Hartmut Geiger erklärte das Bauwerk in seiner Technik. Beim Bau sei das „Taktschiebverfahren“ angewendet worden. 18 „Einzeltakte“ weise der Brückenüberbau auf und diese Takte wurden vom 20. August 2012 bis 21. Dezember 2012 „geschoben“ und damitt gebaut. Dabei lobte er die Firma Matthäus Schmid Baltringen, die hier zuständig war. Der „Tag des offenen Bauwerk“ am 23. September 2012 in dieser Bauphase sei von der Bevölkerung interessiert angenommen worden. Von der alten Brücke wurde das alte „Riedlinger Widerlager“ mit seinem Naturaussenmauerwerk aus Gauinger Travertin und Tuffstein erhalten sowie dort die Baugedenktafel von 1953 mit den Namen von 12 Bauarbeitern. Außerdem ist im Innern des alten Widerlager eine Wasserfledermauskammer eingerichtet. Dort können sich wie bisher die nachtaktiven Tiere ansiedeln.

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Foto zeigt die Tafel mit am Rednerpult mit dem „Pressetermin zum Abschluss der Baumaßnahme B 311 - Erneuerung des Donauviadukt bei Untermarchtal am 18. Juli 2014“. Rechts oben“Landeswappen Baden-Württemberg, „Ministerium für Verkehr und Infrastruktur“ sowie links oben Bundesadler mit schwarz-rot-goldenem Zeichen und „Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur“

Noch eine Kurzbeschreibung der Arbeiten in den letzten Wochen von Ende Mai 2014 bis zum Abschluss der Bauarbeiten Juli 2014: Die Beseitigung der notwendigen Lehr- und Stützgerüste zur statischen Unterstützung des Brückenkasten und der alten Brückenpfeiler wurden von der österreichischen Fa. LGB verarbeitet. Die Abbruchfirma Max Wild legte noch am zuletzt stehenden alten „Ehinger Widerlager“ Anfang Juli den letzten Baggerbiss an und transportierte das Abbruchmaterial aus Beton und Spannstählen in ihr firmeneigenes Lager. Somit war der Brückenabbruch beendet. An beiden Enden der neuen 362,5 Meter langen Brücke wurden sogenannte Parkbuchten, je Seite für etwa 3 PKW“s des künftigen technischen BrückenbauÜberwachungspersonal eingerichtet und auch an diesen Stellen die Betonleitwände von der Brücke verlängert. Außerdem wurden an der „Ehinger Seite“ auf der ehemaligen Zufahrtsstraße zum Viadukt 2 Regenwassersammelbecken oberflächig angelegt. Dort beschäftigt ist die Fa. Kirchhoff mit der Wiederherstellung der anschließenden Feldwege und Regeneration des Geländes der ehemaligen B 311-Brückenzufahrt. Ebenso renaturiert wird das Gelände noch im Talgrund der Donau nach der dortigen umfangreichen Baumaßnahme mit Erdbewegungen. Was für die künftigen Befahrer der Brücke besonders zu beachten wäre ist folgendes: Auf der gesamten Brückenlänge besteht ein Überholverbot; Ausnahme ist die Überholung langsam fahrender Traktoren. Desweiteren dürfen Radfahrer und Fußgänger die Brücke nicht befahren bzw betreten – auch nicht hinter der sogenannten Leitschutzwand.

Nach den Festreden und dem Abschluss der Baumaßnahme rund um das neue Donauviadukt trafen sich die beteiligten Festteilnehmer, Firmenvertreter und Amtspersonen des Regierungspräsidium und Straßenmeisterei Ehingen zu einem Essen im Gasthaus „Rössle“ in Munderkingen am Freitag, 18. Juli 2014.

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Gruppenbild mit Bauleiter Striebel und Baufirmenvertreter v links: Armin Spatschek u. Fritz Greupl, beide Fa. Kirchhoff, Wilhelm Striebel, Bauleiter vor Ort und Anton Neubrand, beide vom RP Tübingen, Dietmar Gerner, Bauaufsichtsleiter u. Bautechniker Fa. Matthäus Schmid

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Die Brücke ist fertig!