Neubau Donauviadukt - März 2014
- 6. Oktober 2016
Aktueller Stand im Monat März 2014 der Abbrucharbeiten des alten Donauviadukts
Die Abbrucharbeiten am ehemaligen, alten Donauviadukt bei Untermarchtal sind in der letzten Märzwoche 2014 unterbrochen worden. Grund dafür sind die noch nicht fertiggestellten und gut sichtbaren roten Traggerüste zum Unterfangen des noch bestehenden, alten Brückenbauwerkes. Die Statik für das noch in Teilen bestehende alte Viadukt – etwa 150 Meter der insgesamt 375 Meter langen Brücke aus dem Jahre 1953 sind abgebrochen - erfordert die Absicherung mit dem Traggerüstbau. Diese aufwändige Baumaßnahme für diese Traggerüste und die Fundamentierung der 10 roten Gerüsttürme, hat schon im November 2013 begonnen. Etwa in der ersten Aprilwoche werden dann diese Traggerüste mit den Längs- und Gitterträger samt dem durchgehenden Holzbohlenunterbau hydraulisch bis zum Anschlag an die Unterbaukante der alten Brücke hochgepresst. Die Genauigkeit des Hochpressen dieser Baumaterialien und Träger ist laut Abbruchstatik notwendig. Dies erklärte so Bauleiter Christoph Eisele von der für den Abbruch zuständigen Firma Max Wild, Berkheim. Für den Traggerüstbau zeichnet die Lehrgerüstfirma LGB aus Meiningen und Koblach/Österreich verantwortlich. Die Mitarbeiter dieser Firma die in einer Höhe über Grund von 20 bis 25 Meter arbeiten sind bei ihrer Tätigkeit in luftiger Höhe stets mit einem Seil am Körper gesichert und bis heute verliefen diese Arbeiten unfallfrei. Die Abbrucharbeiten am alten Viadukt werden voraussichtlich in der zweiten Aprilwoche mit dem großen Abrissbagger, der auf der ehemaligen Fahrbahn mit seinem Pulveriesungsgerät steht, fortgestzt. Das Abbruchmaterial aus Beton und verschiedenen eingebauten Spannstählen wird nach der Zerkleinerung und Sortierung zur Wiederaufbereitung nach Münsingen in ein Depot gefahren. Da jetzt auch 1 Tragpfeiler des alten Viadukt schon abgebrochen ist, fallen große Mengen von Steinund Betonmaterial im Talgrund an der Donau an. Den ehemaligen Brückenbauer von vor über 60 Jahren würden wahrscheinlich die Tränen kommen, wenn sie beobachten könnten, wie die seinerzeit so genau bearbeitenden und gemauerten Werksteine aus Diessener und Gönninger Tuff sowie Gauinger Travertin pulverisiert und abtransportiert werden.
Dieser für den Tier- und Naturschutz notwendige Bauabschnitt im bisherigen „Riedlinger Brückenwiderlager“ geht jetzt der Fertigstellung entgegen. Mitte März 2014 wurden zwei Fertigbetonträger im Einzelgewicht von je 44 Tonnen und einer Länge von 20 Meter auf bewegliche Kalotten-Brückenlager aufgesetzt. Dies bewerkstelligte ein Autokran der Firma Rieger und Moser aus Ulm. Das Bauwerk hat einen Innenhohlraum der für die künftig erwartete Fledermauskolonnie das Domizil sein soll. Die Einflugöffnung für die nachtaktiven Tiere ist indirekt angelegt und somit kann nur geringes Tageslicht eindringen. Das gesamte Bauwerk mit einer Länge von rund 20 Meter und einer Breite von rund 10 Meter hat eine Filigranbetondecke erhalten und hat eine geringe Neigung, damit das Regenwasser zum jetzt nebenan zu erstellenden Regenwasserklärbecken abläuft. Dieses Becken nimmt auch das gesamte anfallende Regenwasser von der Fahrbahn der neuen Brücke auf und wird nach Klärung über eine steil abfallende Rauhtreppe zu weiteren, endgültigen Klärung der Donau zugeführt. Zur Fundamentierung und Gründung dieses Beckens war die Spezialtiefbaufirma G+R, Aalen und Ehingen mit schwerem Bohrgerät vor Ort. Es wird dort zum Bau des Beckens und zur Absicherung der Straßenseite zur B 311, der „Berliner Verbau“ angewandt. Bis zur Beendigung aller anfallenden Restarbeiten und zur Beendigung der Großbaustelle, ist die Mitte des Jahres 2014 in Aussicht gestellt.
Gedenktafel erhalten
Vielleicht in weiser Vorausschau haben eine kleine Gruppe damaligen Maurer und Brückenbauer sich in das Gottseidank erhaltene „Riedlinger Widerlager“ eine kleine, unauffällige Gedenktafel aus Travertin selbst geschaffen und ihre 12 Namen dort eingemeißelt, zusammen mit dem Steinmetzkünstler B. Wolff am Bau. Mit der Baujahreszahl 1952-53 ist die Tafel gekennzeichnet und der Name von Bauführer Hermann Eblen, ein nachgewiesen beliebter „Kapo“, steht an erster Stelle. Hans Ege aus Lauterach dessen Namen auch auf der Tafel steht, einer der damaligen jungen Maurer, lebt noch im nahen Nachbarort Lauterach und die Nachricht zum Erhalt der Gedenktafel hat er mit Freude aufgenommen. Die anderen 10 aufgeführten Personen mit ihren Namen stammen meist aus der nahen Umgebung.
Baufortschritt dank günstiger Witterung
Die Witterung spielt wie im vergangenen Winter 2013/14 immer gut mit und somit liegt der Baufortschritt im vorgegebenen Terminplan. Dies bestätigten auch die Bauaufsichtsbehörde vom Regierungspräsidium Tübingen mit der Ehinger Diensstelle, Wilhelm Striebel und Anton Neubrand sowie die am Bau arbeitende Firma Matthäus Schmid, Baltringen mit Oberpolier Andreas Welser.